Glacekurse
Wer liebt die eisige Erfrischung im Sommer nicht und wer schleckt nicht auch im Winter ab und zu gerne mal eine Glace? Das kälteste aller Desserts ist eine Klasse für sich. Ob Glace, Sorbet oder Wassereis ist egal, Hauptsache kalt und köstlich. Doch hat man sich zu einem süssen Leckerbissen entschlossen, so muss die richtige Sorte gesucht werden und dies ist oft nicht so einfach.
Man steht im Laden vor Hunderten von verschiedenen Glace-, Sorbet- und Wassereissorten, alle Geschmacksrichtungen sind vertreten – ausser der Einen, die man sich gerade wünscht. Hat man doch eine passende Sorte gefunden wird bezahlt, ausgepackt und ein erster Schleck genommen. Doch die Glace schmeckt nicht so lecker, wie gedacht. Das Aroma ist ein wenig chemisch und mit viel zu viel Zucker wollte man den unechten Geschmack verstecken. So hat man sich das nicht vorgestellt.
Also ab nach Hause und eigene Glace produzieren, ganz nach eigenem Geschmack! Natürlich können auch hier Schwierigkeiten auftauchen. Die Glace wird zu hart, das Sorbet schmeckt nur nach Wasser und je nach Rezept besteht die Gefahr von Salmonellen durch das unpasteurisiert verwendete Eigelb. Doch all diese Probleme lassen sich im Nu beheben.
Willkommen bei miniSchoggi
Lernen Sie bei uns, wie Ihnen die eisigen Kreationen ganz einfach gelingen. Unsere Kursleitung zeigt Ihnen, wie Sie leckere, cremige Glace und Sorbets herstellen können. Wer zu Hause bereits ein wenig experimentiert hat, darf all seine Fragen mitbringen, denn der Kurs wird stets von einer professionellen Confiseurin geleitet.
Das Vorgehen bei der Glace-Herstellung wird demonstriert und kann gleich ausprobiert werden. Sie erlernen dadurch nicht nur das richtige Vermischen der Zutaten, sondern auch die Handhabung einer aktiv kühlenden Glacemaschine. Alle Sorbet-Rezepte werden ohne Ei hergestellt und für die Glace lernen Sie, die Eimasse richtig abzukochen. So können die fertigen Glaces und Sorbets bedenkenlos gelagert und genossen werden. Bei uns lernen Sie eine Vielfalt an Rezepturen kennen, die Sie zu Hause nach eigenem Geschmack auch abändern und anpassen können. Dazu gehört auch das Herstellen von knusprigen Glacewaffeln und Glacehörnchen. So stellen Sie Ihre eigenen Cornets her.
Der Fokus des Kurses liegt auf der Herstellung der Eismasse und dem Gefrierprozess. Wer mehr über die Geschichte der eisigen Leckerei erfahren möchte, darf sich gerne im nächsten Abschnitt schlau machen.
Geschichte der Glace und des Sorbets
Das Essen von gekühlten und geeisten Speisen war schon sehr lange beliebt. Bereits im alten China, vor etwa 4000 Jahren, genossen die Herrscher eine dem Sorbet ähnliche Speise. Auch den Griechen war diese Leckerei nicht unbekannt. Hippokrates soll sie sogar als Heilmittel empfohlen haben. Nach den chinesischen Herrschern, die von Ihren Schnellläufern Eis und Schnee aus dem Himalaya-Gebirge bringen liessen, schickten die römischen Kaiser Ihre Boten in die Apenninen. Doch mit den Römern verschwand auch das Wissen über die Glaceherstellung mithilfe von Schnee aus Europa.
In China und im arabischen Raum wurden aber auch im 11. Jahrhundert noch immer oft eisige Leckereien für die Oberschicht zubereitet. Erst Marco Polo brachte ein Rezept aus Asien mit, in dem mithilfe von mit Salpeter beträufeltem Schnee eine zweite Masse gekühlt wurde. Der Schnee schmolz, wenn er mit dem Salpeter in Berührung kam und gab seine Kälte an Wasser oder eine schaumige Eimasse ab, die in einem zweiten Kessel in den Schnee hineingestellt wurde. Dies war die erste Technik zum Abkühlen einer Masse unter 0 °C.
Von Italien her gelangte das Wissen nach Frankreich und Deutschland. 1597 entstand dort ein Kochbuch, in dem auch eine Vorstufe von Milcheis zu finden ist. Das erste Rezeptbuch, das sich nur der eisigen Leckerei widmete, erschien 1775 in Neapel. Bereits 1686 war das erste Café mit Glace im Angebot von einem Italiener in Paris eröffnet worden. Im 18. Jahrhundert schaffte die Glace es auch auf die Strassen Frankreichs.
Auch in den USA hatte die Glace Erfolg, denn besonders den Präsidenten schmeckte die kühle Erfrischung und so wurde diese oft und gerne an Empfängen und offiziellen Essen gereicht. 1851 wurde dann die erste Glacefabrik in Baltimore eröffnet.
Doch noch immer war die Herstellung ein grosses Problem. Im Winter musste Eis in sogenannte Eiskeller eingelagert werden und die Kältemischung benötigte Kochsalz. Erst im Jahr 1876 erfand Linde eine Eismaschine, in der mithilfe von Kompression künstliche Kälte erzeugt werden konnte. Verbessert wurde diese Maschine 1885 durch die Köchin Agnes Marschall, die auch eine Tiefkühltruhe erfand.
So wurden Glaces und Sorbets immer massentauglicher und auch im eigenen Heim wurden eisige Leckereien hergestellt. Das heute weitbekannte Eis am Stiel wurde erst 1923 von einem Limonadenhersteller patentiert. Nach eigenen Aussagen hatte er 1905 eine seiner Limonaden, die er zuvor mit einem Holzstäbchen umgerührt hatte, in der Kälte vergessen. Am nächsten Morgen fand er vor seinem Fenster ein Wassereis am Stiel.
Frozen Yogurt kam 1970 unter dem Namen Frogurt erstmals in England auf den Markt. Der Rahmanteil in der normalen Glace wurde grösstenteils oder ganz durch Jogurt ersetzt. So entstand eine cremige, weichere und köstliche Variante von Speiseeis, die besonders gut schmeckt, wenn man sie mit frischen Früchten geniesst.
Über die Jahre entstanden immer weitere Kreationen, Cornets, Soft Ice und Glace in speziellen Geschmacksrichtungen kamen auf den Markt. Noch heute wird gerne experimentiert und so passiert es nicht selten, dass man in einer Gelaterie auf ausgefallene Eissorten stösst - Schlumpf-, Bier- oder Wursteis zum Beispiel.
Besuchen Sie uns an einem Kurs und erlernen Sie selbst, wie die uralte Leckerei hergestellt wird. Zusammen kreieren wir 22 verschiedene Glaces und Sorbets – keine Angst, wir bieten Aussergewöhnliches, doch Wursteis ist nicht dabei.